Weihnachtstraditionen in den internationalen OBO Tochtergesellschaften
Wie feiern Sie eigentlich Weihnachten? Diese Frage haben wir einigen unserer OBO Tochtergesellschaften, die Sie vielleicht schon auf unserer Jubiläums-Seite entdeckt haben, gestellt. Bei den typischen Weihnachtstraditionen in den verschiedenen Ländern ist von Strohhalm-Ziehen bis zum Aufführen von Folk Theater über das Verbrennen eines Eichenbalkens alles dabei. Aber lesen Sie selbst:
Vrolijk Kerstfeest – Weihnachten in den Niederlanden
Bei unseren Nachbarn in den Niederlanden startet die Weihnachtszeit ab dem 06. Dezember: Denn zuvor ist der Legende nach Sinterklaas im Land – er ähnelt stark dem Nikolaus, wie wir ihn kennen. Er kommt mit dem Schiff von Spanien und wird von seinen Helfern, den „Zwart Piets“, begleitet. Gemeinsam verteilen sie bereits am 05. Dezember Geschenke an die Kinder.
Ab dem 06. Dezember werden dann die Weihnachtsbäume aufgestellt und die Weihnachtszeit beginnt. Der 24. Dezember hat eine weniger starke Bedeutung als in Deutschland. Zwar gehen hier viele Familien in die Kirche oder schauen Weihnachtssendungen im Fernsehen an, aber ein klassisches Weihnachts-Festessen gibt es erst am 25. oder 26. Dezember. Wie in Deutschland gehört in den Niederlanden auch der Weihnachtsstollen dazu, der ist hier jedoch mit spijs, einer speziellen Mandelpaste gefüllt.
Und wie feiern unsere Kollegen von OBO in den Niederlanden? Sie krönen die Weihnachtszeit mit einem gemeinsamen Abend, den reihum jeweils ein Kollege organisieren muss. Der Abend findet dann in der Region statt, aus der er oder sie stammt. Zuletzt ging es für die Kollegen nach Amsterdam, wo sie eine Tour durch die Stadt gemacht haben und haben die Nord-Zuid-Lijn besichtigt, ein großes Referenzprojekt von OBO Niederlande. Anschließend ging es in eine typische Amsterdamer Bar, in der das Team begleitet von einem Akkordeonspieler alte niederländische Lieder anstimmte. In diesem Jahr führt der Ausflug die Kollegen in die Region Friesland. Was genau sie dabei erwartet, bleibt eine Überraschung.
linksmų Kalėdų – Weihnachten in Litauen
Kūčios ist in Litauen der Name des großen Festessens im Familienkreis am Weihnachtsabend. Der Tisch wird mit Heu und einem weißen Leinentischtuch bedeckt. Das Heu steht dabei symbolisch für die Geburt von Jesus im Stall. Der Tisch wird dann mit Kerzen und kleinen Ästen oder Tannenzweigen dekoriert. Das Kūčios Mahl besteht aus 12 Gängen – einer für jeden der 12 Apostel. Keiner dieser Gänge beinhaltet Fleisch, stattdessen werden Fisch, Gemüse, Salat, Obst, Pilze, Getreidebrei, Heringssalat, Rote-Beete-Suppe, Nüsse, Kompott, Gebäck und Brot gereicht.
In Litauen dürfen aber auch Zauberei und ein wenig Aberglauben nicht fehlen: Ein beliebtes Spiel nach dem Essen ist das Ziehen von Strohhalmen: Ähnlich wie beim Bleigießen soll man auch durch das Ziehen von Strohhalmen einen Blick in die Zukunft werfen können. Ein langer Strohhalm steht für ein langes Leben, ein kurzer Strohhalm für ein kurzes Leben und ein breiter Halm verspricht ein reiches und glückliches Leben.
Ein spezieller Platz wird an litauischen Weihnachtstischen für die verstorbenen Familienmitglieder reserviert. Denn nicht wenige glauben, dass die Verstorbenen am Weihnachtsabend ihre Familien aufsuchen. Nach dem Essen wird der Tisch daher auch nicht abgeräumt, so dass die Verstorbenen ausreichend Gelegenheit haben, sich ebenfalls an der Festtafel zu bedienen.
Crăciun fericit – Weihnachten in Rumänien
Eine der beliebteste Weihnachtstraditionen in Rumänien ist das Singen. Die rumänischen Sternenlieder haben vielfältige Ursprünge: Aus der byzantisch-orthodoxen Welt ebenso wie aus der katholischen Kirche oder der rumänischen Kultur. Am ersten Weihnachtstag ziehen die Sternsinger von Haus zu Haus. Mit einem Stern in der Hand tragen sie Gedichte und Lieder vor. Es werden Folk Theater und Tänze wie der Călușari aufgeführt. Doch Vorsicht: Wer ihnen die Tür nicht öffnet, dem soll der Überlieferung nach ein unglückliches Jahr bevorstehen.
Die Weihnachtstraditionen unterscheiden sich teilweise von Region zu Region in Rumänien:
Im nördlichen Maramures gehen nicht nur die Kinder singen, sondern auch die Erwachsenen. Sie werden hier mit Cozonac, einem traditionellen rumänischen Kuchen oder Sarmale, traditionellen Kohlrouladen gefüllt mit Fleisch oder kleinen Schinkenstreifen, und einem Glas Wein begrüßt. Die Sternsinger ziehen von Haus zu Haus und führen Steaua und Capra auf, das sind traditionelle Tänze, die in Folk Kostümen aufgeführt werden.
In der Region Banat tragen die Sternsinger einen Stock aus Haselnussholz bei sich, der an einer Kerze entzündet wird. Mit dem Stock wird auf den Hausboden geklopft, um alle bösen Geister zu vertreiben.
In Moldova ist am Weihnachtsabend Geduld gefragt: Hier darf nicht mit dem Essen begonnen werden, bevor der Dorfpriester die Speisen gesegnet hat. Dann darf erst er probieren und im Anschluss endlich die ganze Familie.
Wer anlässlich des Weihnachtsfestes noch Bürden und Sünden los werden will, der sollte sich am Weihnachtsmorgen sein Gesicht mit Wasser und einer Silbermünze waschen. Man wäscht sich sauber und rein wie Silber und alles, was man loslassen will, wird den Abfluss herunter gespült.
Das sind einige der typischen rumänischen Weihnachtstraditionen, neben denen, die wir auch aus Deutschland kennen – wie die Dekoration des Weihnachtsbaums, das Austauschen von Weihnachtsgeschenken, das Aufhängen des Mistelzweigs und die gemeinsamen Festessen mit der Familie.
Priecīgus Ziemassvētkus – Weihnachten in Lettland
In Lettland ist das Weihnachtsfest geprägt von zahlreichen christlichen und heidnischen Traditionen. So ist es üblich, an Heiligabend einen Eichenbalken von Haus zu Haus zu ziehen und ihn auf dem letzten Hof zu verbrennen, um das Übel zu vernichten. Eine weitere Tradition ist Budéli – als Tier, Sonne oder sogar Tod verkleidet ziehen die Menschen durch die Nachbarschaft, um gemeinsam zu singen und zu tanzen. Ach diese Tradition soll die bösen Geister vertreiben.
Genau wie bei uns dürfen aber auch ein weihnachtlich dekoriertes Haus und ein Weihnachtsbaum nicht fehlen. Der Weihnachtsbaum wird in Lettland häufig mit Strohsternen und d getrockneten Blumen geschmückt. Auch in Lettland, stehen wie im baltischen Nachbarland Litauen, neun verschiedene Gänge auf der Festtafel. Diese sollen ein glückliches und reichhaltiges neues Jahr bringen.